Aus dem Vereinsleben



Ferienprogramm Saaleexkursion:

Was schwimmt denn da in der Saale?

Der Verein für Gartenbau und Landespflege Westheim führte am 19. August 2019 im Rahmen des Ferienprogramms eine Saaleexkursion mit 10 Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren durch. Das Ziel war, die in der Saale vorhandenen Kleintiere unter Anleitung zu erforschen. Besonders freuten sich die kleinen Forscherinnen und Forscher sowie die Helfer/Innen des Gartenbauvereins über die fachliche Unterstützung durch Wolfgang Ulried vom Angelsportverein Hammelburg, der die Aktion kompetent begleitete. Nach einer kurzen Einweisung in die Verhaltensregeln und ausgestattet mit Sieben, Schüsseln und Köchern startete die Exkursion mit einem Fußmarsch vom Vereinsheim zum Wehrrasen. Bei einem kurzen Stopp auf der Saalebrücke zwischen Westheim und Langendorf lernten die Kinder durch Beobachten, welche Tiere in und auf der Saale schwimmen. Schon von der Saalebrücke aus konnten sie eine Vielzahl an Fischen unterschiedlicher Größe sichten, sogar die mittlerweile seltene Bachforelle.

Angekommen am Wehrrasen begannen die Kinder mit Sieben und Netzen nach Kleintieren und vor allem nach Fischen zu jagen. Bei optimalen Wetterbedingungen konnten die Kinder in der knöchelhohen Saale in Kleingruppen unter Anleitung sicher nach Tieren suchen.

Nicht nur Fische sind in der Saale zu finden. Wolfgang Ulried zeigte den Kindern, dass Wasserinsekten, Krebstiere, Muscheln und Schnecken vor allem unter den großen Steinen versteckt sind. Der Forscherdrang der Kinder war geweckt – sie drehten daraufhin immer größere Steine um und untersuchten deren Unterseite auf versteckte Kleintiere und fanden Wasserasseln, Bachflohkrebse (sie sind eine wichtige Fischnahrung), Köcherfliegenlarven, Muscheln und kleine Wasserschnecken. Die Köcherfliegenlarven hatten unterschiedlich aussehende Köcher – je nach Zusammensetzung (Sand, Steinchen oder Pflanzenteile). Der Köcher dient dabei zum Schutz, wie uns Wolfgang Ulried erklärte – nur Kopf und Beine ragen aus dem Köcher und sind zu sehen.

Die gefundenen Eintagsfliegenlarven (mit drei Schwanzfäden) und Köcherfliegenlarven sind Indikatoren für einen guten Wasserzustand der Saale im untersuchten Bereich.

Jede/r wollte einen Fisch fangen und wenn dies gelang, war die Begeisterung groß. Meist gingen kleine Gründlinge, ein bis zu 10 cm großer Karpfenfisch und Weißfische, in den Kescher.

Es wurden auch sehr elastische Tierchen gefangen, die sich zusammenziehen können und so kompakt aussehen oder langgestreckt wie dünne Würmer sind: Fischegel und Würmer. Die gefangenen Tiere wurden in einer Klarsichtwanne mit ausreichend Wasser aufbewahrt und anschließend mit der Becherlupe untersucht. Die Kinder achteten peinlich genau darauf, dass die gefangenen Fischegel nicht zu den Fischen ins Gefäß gebracht wurden. Am Ende der Exkursion wurden selbstverständlich alle Tiere wieder freigelassen.

Die Kinder lernten spielend, dass Lebensraummerkmale wie Fließgeschwindigkeit, Untergrund, naturnaher Flusslauf und die Lebensbedingungen wie die Sauerstoffversorgung, Wassertemperatur, die Wasserqualität und damit den Artenreichtum eines Flusses bestimmen.

Alle waren sich einig, dass die Saaleexkursion ein tolles Naturerlebnis darstellte. Nach einem Fischquiz und gemeinsamen Spielen am Gartenbau-Vereinsheim klang das tolle Naturerlebnis beim Grillen aus.

Das Ferienprogramm wurde durch eine großzügige Sachspende der Bayerischen Fischerjugend im Rahmen des Projekts „Fischer machen Schule“ unterstützt.

(Text und Fotos: Gudrun Cimander)


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